Wenn der Baum leidet: Klimawandel und seine Spuren im Straßenbild

Wenn der Baum leidet: Klimawandel und seine Spuren im Straßenbild

 

Verena Schönauer Baumexpertin und Landschaftsplanerin berichtet über Baumschäden durch Hitze, Trockenheit und Stress im urbanen Raum – und was das mit Klimaanpassung in der Stadt zu tun hat.

Warum sind Baumschäden ein wichtiges Thema?

Der Klimawandel ist längst in unseren Städten angekommen – und wir sehen seine Auswirkungen täglich. Besonders sichtbar wird das an den Stadtbäumen, die unter extremer Hitze und Trockenheit leiden. Bäume sind wichtige Klimapartner: Sie spenden Schatten, kühlen durch Verdunstung, binden CO₂ und fördern die Artenvielfalt. Doch gerade sie haben es im dicht bebauten Raum besonders schwer.

Dieser Beitrag zeigt, woran du erkennst, dass ein Baum gestresst ist, warum die Schäden zunehmen – und wie neue, hitzeresistente Baumarten helfen können, unsere Stadt klimaresilienter zu machen.

Woran du erkennst, dass ein Baum leidet:

  • Braune, vertrocknete Blattränder – typisches Zeichen für Hitzestress

  • Schlaffe, hängende Blätter – der Baum kann nicht genug Wasser aufnehmen

  • Früher Laubabwurf – ein Schutzmechanismus bei extremer Trockenheit

  • Abgestorbene Äste in der Krone – Hinweis auf längerfristige Schäden

Sichtbare Schäden entstehen oft bereits bei über 40 °C Oberflächentemperatur, weil der Baum kein Wasser mehr durch seine Leitungsbahnen transportieren kann – die Folge: Teile der Krone oder der ganze Baum vertrocknet.

Was die Stadt Wien dagegen tut!

Der Baum des Goldenen Regens – oder auch Blasenesche (Koelreuteria paniculata) begeistert mit seinen bunten Farben im Jahresverlauf und bringt zum Ende des Schuljahres mit den gelben Blüten Nektar und Pollen für die Bienen in die Stadt. (© Verena Schönauer)

In Ottakring und anderen Wiener Bezirken werden neue klimafitte Baumarten gepflanzt – z. B. Japanischer Schnurbaum, Blasenesche, Ungarische Linde oder Zürgelbaum. Diese Arten kommen mit den veränderten Bedingungen besser zurecht: wenig Bodenraum, Hitzestau, Trockenperioden. Viele dieser Arten findest du bereits entlang der Thaliastraße, Hasnerstraße oder rund um die Garage Grande.

Tipp: Achte bei deinem nächsten Spaziergang auf die Infotafeln entlang unseres Baum-Lehrpfads in Ottakring!

Dieser Beitrag wurde von Verena Schönauer erarbeitet und in Kooperation mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung erstellt.